Eisen
/ Eisenmangel
Eisen
erfüllt im Stoffwechsel vielfältige lebenswichtige Funktionen. Etwa 3/4 des
Eisens arbeiten für uns als Bestandteile des roten Blutfarbstoffes (Hämoglobin)
und transportieren unermüdlich den Sauerstoff aus den Lungen ins Blut und in
alle Organe, ganz besonders aber ins Gehirn und in die Muskeln.
Eisen ist
aber auch Baustein vieler Enzyme, die an der Energiegewinnung beteiligt sind
und macht, zusammen mit Phosphor, einige B-Vitamine erst verfügbar.
Bei der
ärztlichen Diagnose „Eisenmangel“ muss zunächst geklärt werden, worauf sich
diese Diagnose stützt. In den meisten Fällen wird der Eisengehalt im Blut
gemessen. Da es sich beim Blut jedoch nur um das „Transportmittel“ handelt,
ist der Eisengehalt im Blut einem ständigen Wechsel unterworfen.
Nicht der
Eisenghalt im Blutserum, welcher üblicherweise bestimmt wird, ist massgebend,
sondern das Blutbild selber. Entscheidend ist nämlich, ob im Blut genügend rote Blutkörperchen sowie genügend Blutfarbstoff vorhanden sind.
Diese Werte laufen mit dem wechselnden Eisengehalt im strömenden Blut nicht
parallel. So kann das rote Blutbild völlig normal sein, während der Eisengehalt
im Blut sehr gering ist. Und umgekehrt können bei hohen Eisenwerten im Blut
wenig rote Blutkörperchen (im Blutfarbstoff) vorhanden sein. Um das Hämoglobin
(roter Blutfarbstoff) bilden zu können, muss genügend Eisen vorhanden sein.
Dank dem
Fortschritt der Labordiagnostik kann heute der Eisengehalt im Blut gemessen
werden. Früher war die Bestimmung aufgrund der kleinen Menge (Millionstel Gramm) im Blutserum nicht
möglich. Es ist fraglich, ob dieser Laborwert von Nutzen
ist, denn er sagt nichts daüber aus, ob mein Organismus in der Lage ist, das Eisen schlussendlich auch zu verwerten.
Wenn Eisen
gerade in den verschiedenen Organen benötigt wird, reduziert sich entsprechend
die Menge im Serum. Das heisst, in diesem Moment würde ein Eisenmangel
diagnostiziert, obwohl das Eisen in den Organen vorhanden wäre. Somit sind die
Eisenwerte im Serum ohne Belang. Entscheidend ist, ob das vorhandene Eisen
verwertet werden kann. Und diese Verwertbarkeit ist wiederum abhängig von der
Zufuhr anderer biologischer Wirkstoffe
(=Vitalstoffe).
Durch eine
vitalstoffreiche Vollwertkost ist die ausreichende Zufuhr von Eisen garantiert.
In pflanzlicher Kost liegt das Eisen in komplexen Verbindungen vor, so dass
sich die Frage nach zweiwertigem oder dreiwertigem Eisen nicht stellt. Nicht
die Quantität ist in dieser Frage entscheidend, sondern die Qualität
(Naturbelassenheit des Lebensmittels) und damit einhergehend die
Verwertbarkeit.
Quelle: Naturheilkunde / Dr. med. M.O. Bruker und Ilse Gutjahr
Natürliche
Eisenquellen
Vollkorn,
besonders Hafer, Vollreis, Hülsenfrüchte (Linsen, Bohnen, Erbsen,
Kichererbsen), Pilze (insbesondere Eierschwämmli/Pfifferlinge), Kartoffeln, Nüsse, Sesam,
alle grünen Salate und Blattgemüse, Fenchel, Kresse, Petersilie, Nüsslisalat,
Wirz, Spargel, Lauch, Rüebli, Randen, Fleisch (insbesondere rotes), Eier,
Schalentiere
Man sagt,
dass die gleichzeitige Einnahme Vitamin-C-haltiger Getränke oder Lebensmittel
die Eisenausnützung verbessern soll. Viele der erwähnten natürlichen
Eisenquellen liefern das Vitamin C bereits im Gesamtpaket mit, vorausgesetzt,
man geniesst sie möglichst naturbelassen.
Hingegen
sollen Gerbstoffe in schwarzem Tee und Kaffee, sowie Soja und Rotwein die
Eisenaufnahme behindern.
Quelle: Kursbuch gesunde Ernährung / Ingeborg
Münzing-Ruef