Dienstag, 11. November 2014

Die Eisen-Frage (1)

Eisen / Eisenmangel

Eisen erfüllt im Stoffwechsel vielfältige lebenswichtige Funktionen. Etwa 3/4 des Eisens arbeiten für uns als Bestandteile des roten Blutfarbstoffes (Hämoglobin) und transportieren unermüdlich den Sauerstoff aus den Lungen ins Blut und in alle Organe, ganz besonders aber ins Gehirn und in die Muskeln. 

Eisen ist aber auch Baustein vieler Enzyme, die an der Energiegewinnung beteiligt sind und macht, zusammen mit Phosphor, einige B-Vitamine erst verfügbar.  

Bei der ärztlichen Diagnose „Eisenmangel“ muss zunächst geklärt werden, worauf sich diese Diagnose stützt. In den meisten Fällen wird der Eisengehalt im Blut gemessen. Da es sich beim Blut jedoch nur um das „Transportmittel“ handelt, ist der Eisengehalt im Blut einem ständigen Wechsel unterworfen.  

Nicht der Eisenghalt im Blutserum, welcher üblicherweise bestimmt wird, ist massgebend, sondern das Blutbild selber. Entscheidend ist nämlich, ob im Blut genügend rote Blutkörperchen sowie genügend Blutfarbstoff vorhanden sind. Diese Werte laufen mit dem wechselnden Eisengehalt im strömenden Blut nicht parallel. So kann das rote Blutbild völlig normal sein, während der Eisengehalt im Blut sehr gering ist. Und umgekehrt können bei hohen Eisenwerten im Blut wenig rote Blutkörperchen (im Blutfarbstoff) vorhanden sein. Um das Hämoglobin (roter Blutfarbstoff) bilden zu können, muss genügend Eisen vorhanden sein.  

Dank dem Fortschritt der Labordiagnostik kann heute der Eisengehalt im Blut gemessen werden. Früher war die Bestimmung aufgrund der kleinen Menge (Millionstel Gramm) im Blutserum nicht möglich. Es ist fraglich, ob dieser Laborwert von Nutzen ist, denn er sagt nichts daüber aus, ob mein Organismus in der Lage ist, das Eisen schlussendlich auch zu verwerten

Wenn Eisen gerade in den verschiedenen Organen benötigt wird, reduziert sich entsprechend die Menge im Serum. Das heisst, in diesem Moment würde ein Eisenmangel diagnostiziert, obwohl das Eisen in den Organen vorhanden wäre. Somit sind die Eisenwerte im Serum ohne Belang. Entscheidend ist, ob das vorhandene Eisen verwertet werden kann. Und diese Verwertbarkeit ist wiederum abhängig von der Zufuhr anderer biologischer Wirkstoffe (=Vitalstoffe). 

Durch eine vitalstoffreiche Vollwertkost ist die ausreichende Zufuhr von Eisen garantiert. In pflanzlicher Kost liegt das Eisen in komplexen Verbindungen vor, so dass sich die Frage nach zweiwertigem oder dreiwertigem Eisen nicht stellt. Nicht die Quantität ist in dieser Frage entscheidend, sondern die Qualität (Naturbelassenheit des Lebensmittels) und damit einhergehend die Verwertbarkeit.  

Quelle: Naturheilkunde / Dr. med. M.O. Bruker und Ilse Gutjahr

Natürliche Eisenquellen 

Vollkorn, besonders Hafer, Vollreis, Hülsenfrüchte (Linsen, Bohnen, Erbsen, Kichererbsen), Pilze (insbesondere Eierschwämmli/Pfifferlinge), Kartoffeln, Nüsse, Sesam, alle grünen Salate und Blattgemüse, Fenchel, Kresse, Petersilie, Nüsslisalat, Wirz, Spargel, Lauch, Rüebli, Randen, Fleisch (insbesondere rotes), Eier, Schalentiere 

Man sagt, dass die gleichzeitige Einnahme Vitamin-C-haltiger Getränke oder Lebensmittel die Eisenausnützung verbessern soll. Viele der erwähnten natürlichen Eisenquellen liefern das Vitamin C bereits im Gesamtpaket mit, vorausgesetzt, man geniesst sie möglichst naturbelassen. 

Hingegen sollen Gerbstoffe in schwarzem Tee und Kaffee, sowie Soja und Rotwein die Eisenaufnahme behindern. 

Quelle:   Kursbuch gesunde Ernährung / Ingeborg Münzing-Ruef

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