Dienstag, 21. Januar 2014

Die Eiweiss-Frage

Gradmesser für den Eiweissbedarf eines Menschen ist die Muttermilch. Sie enthält nur 1,4 bis 2,5 % Eiweiss (also ca. 2 g pro 100 g). Mit dieser doch recht geringen Menge verdreifacht ein Säugling sein Geburtsgewicht ungefähr in einem Jahr. Dies in einer Phase des Aufbaus und Wachstums! 

















Es liegt auf der Hand, dass ein Erwachsener, der ja nicht mehr wächst, sondern lediglich einen Erhaltungs-, bzw. Betriebsstoffwechsel hat, einen Anteil von weniger als 2 % Eiweiss der Gesamtnahrung benötigt. 

Viele Menschen betreiben jedoch heutzutage eine Eiweissmast, da der obige Wert täglich massiv überschritten wird (übermässiger Konsum von Fleisch, Fisch, Eiern, Milch, Quark usw.). 
 
Der Eiweissgehalt der Pflanzen ist mit 2 - 3 % jenem der Muttermilch sehr nahe. Es ist nicht von Belang, ob das Eiweiss tierischer oder pflanzlicher Herkunft ist. Viel wichtiger ist die biologische Wertigkeit. Das bedeutet, dass der grösste Teil der täglich zugeführten Eiweissmenge in nativer (naturbelassener) Form genossen werden soll. Dies ist am besten mit Rohkost zu bewerkstelligen (Gemüse, Salate,  frisch geschrotetes Getreide, Rohmilchprodukte, rohes Fleisch wie Tatar usw.)

















Professor Werner Kollath (siehe www.goge-schweiz.ch) hat nachgewiesen, dass Eiweiss (tierisch und pflanzlich) bei Erhitzung von über 43˚ C seine chemische Struktur verändert, d.h. es denaturiert (Mensch stirbt bei über 42˚ C Fieber). Somit resultiert aus der Erhitzung eines Lebensmittels nicht nur ein Vitalstoffverlust, sondern auch eine Veränderung der Eiweiss-Struktur (="totes Eiweiss"). Unser Organismus hat Probleme, dieses artfremde, degenerierte Eiweiss zu verwerten. Das heisst nichts anderes, als dass ein grosser Anteil unserer täglichen Nahrung in roher Form zu uns genommen werden sollte.

Umsetzung im Alltag:
Bei einem gesunden Menschen soll der Anteil der rohen Kost ca. 1/3 der Gesamtnahrung betragen. Dieser Drittel soll zu 2/3 aus Gemüse (als Salat mit vielen frischen Kräutern gegessen) und zu 1/3 aus Früchten bestehen. Dazu drei Esslöffel frisch geschrotetes Getreide als Frischkorngericht (Frischkornmüesli) sowie naturbelassene Fette/Öle und Butter.

















Gegen ein gutes Stück Fleisch aus artgerechter Haltung, ab und zu genossen, spricht beim Gesunden grundsätzlich nichts. Wenn du aber lieber darauf verzichten möchtest, aus welchen Beweggründen auch immer, halte dich an die Ausführungen im obigen Text. Falls es an der praktischen Umsetzung hapert, empfehle ich dir, einen Vollwertkochkurs bei einem/einer ärztl. gepr. Gesundheitsberater/in in deiner Nähe zu besuchen. 

 Eiweissgehalt in g pro 100 g Getreide:                Hafer                                                12.6 g
                                                                                        Weizen                                              11.7 g
                                                                                        Roggen                                             11.6 g
                                                                                        Grünkern                                         11.6 g
                                                                                        Gerste                                              10.6 g
                                                                                        Hirse                                                10.6 g
                                                                                        Mais                                                   9.2 g
                                                                                        Vollreis                                              7.4 g
 

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