Mittwoch, 3. September 2014

Brotzeit, die erste

Ein echtes Vollkornbrot zeichnet sich dadurch aus, dass es aus dem ganzen, frisch vermahlenen Getreidekorn (z.B. Weizen, Dinkel, Roggen, Gerste, Emmer, Kamut usw.) gebacken wird.

Ein Getreidekorn besteht aus der Frucht- und Samenschale (=Randschichten/Kleie), dem Mehlkörper sowie dem Keimling.
















In den Randschichten und im Keimling stecken neben den Grundnährstoffen Eiweiss und Fett jede Menge Vitalstoffe (Mineralstoffe, Faserstoffe und Vitamine). Der Mehlkörper besteht nur aus Stärke und Eiweiss (v.a. dem Klebereiweiss = Gluten).

Aus Haltbarkeitsgründen hat man vor über 200 Jahren damit angefangen, das Getreide auszumahlen. Das heisst, man trennte die Randschichten und den Keimling vom Mehlkörper. So entstand das so genannte Auszugsmehl, ein von den wichtigen Vitalstoffen isoliertes Produkt.

Wir wissen, dass nur das Zusammenspiel der Nähr- und Vitalstoffe im richtigen, naturgegebenen Verhältnis (z.B. ein ganzer, ungeschälter Apfel) den sauberen Abbau in unserem Stoffwechsel gewährleistet, was uns schliesslich hilft, gesund zu bleiben.

Auszugsmehl und Produkte daraus haben auf unsere Gesundheit die gleiche gesundheitsschädigende Wirkung wie Fabrikzucker. Hierzu gibt es eine Hilfsgleichung, die lautet: 

1‘000 g Auszugsmehl entsprechen 1/8 Fabrikzucker = 125 g = 31,25 Stück Würfelzucker

Das bedeutet: Wenn du 100 g Brot oder 100 g Spaghetti aus Auszugsmehl gegessen hast, hast du (von der gesundheitsschädigenden Wirkung her gesehen) sozusagen gut drei Würfelzucker verputzt. 

"Das ist ja allerhand!", denkst du jetzt vielleicht. Und: "Wie kann ich es vermeiden, quasi so viele "Würfelzuckerstücke" zu essen?".

Nun, du solltest um sämtliche Auszugsmehlprodukte einen grossen Bogen machen, was sicherlich nicht ganz einfach ist. Auszugsmehlprodukte sind:

- Brote (auch wenn sie eine "gesunde" Farbe haben und körnig aussehen), ausser Vollkorn
- Dauerbackwaren (Kuchen, Guetsli (=Kekse), Knäckebrot, Zwieback, Grissini usw.)
- Fertigteige (Blätterteig, Kuchenteig, Pizzateig usw.)
- "weisse" Teigwaren
- geschälter "weisser" Reis

Teigwaren und Reis in Vollkornqualität sind nicht schwer zu finden. Beim Brot jedoch musst du sehr aufmerksam sein. Denn der Hersteller darf sein Brot "Vollkornbrot" nennen, auch wenn diverse Auszugsmehlprodukte darin enthalten sind (siehe Bild unten: Halbweissmehl, Röstroggenmehl, Gerstenmalzmehl, Weizenkleber).







Am besten, du fragst den Bäcker deines Vertrauens nach den Zutaten oder, die noch bessere Lösung, du bäckst dir dein Vollkornbrot selber. Es schmeckt meiner Meinung nach eh viel besser als das gekaufte.

In den nächsten Tagen schenke ich dir ein feines Rezept für ein Dinkel-Weizenbrot. Bis dann grüsse ich dich herzlich

deine Hedy

2 Kommentare:

  1. Hallo!
    Gibs zum schönen Bild da oben (Brötchensonne) auch ein Rezept?
    LG Helena

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    1. Liebe Helena, ja, ich werde das Rezept für die "Brötchensonne" demnächst einmal zusammen mit einem Brotaufstrich-Rezept posten. Lieber Gruss Hedy

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